Demografischer Wandel – Eine Gefahr für den Sozialstaat?

Probleme und Gefahren, die sich aus dem demographischen Wandel ergeben


1.Was ist demographischer Wandel und welche Konsequenzen für die deutsche Bevölkerung zieht er mit sich?

Demografie wird beschrieben als eine wirtschafts- und sozialpolitische Bevölkerungsbewegung, die sich durch quantitative Veränderungen der Bevölkerung in den wirtschaftlichen udn sozialen Bereichen der Gesellschaft auszeichnet.
In Deutschland werden in den letzten Jahrzehnten demografische Tendenzen sichtbar, die sich in ähnlicher Form in allen industriellen Dienstleistungsgesellschaften vollziehen. Hauptbasis dieser Tendenzen sind die sinkenden Geburtenraten und das Älterwerden der Bevölkerung, welche einen hohen Zuwanderungsbedarf zur Folge haben, dessen Folgen sich häufig als problematisch erweisen.
In den vorindustriellen Gesellschaften waren Geburten- und Sterberate ausgeglichen und auch die Familienstruktur war noch mehr Zusammenhalt und Altersvorsorge ausgerichtet als heute. Als die gesellschaftliche Modernisierung, welche treffender als die zunehmende Beherrschung der biologischen und natürlichen Prozesse beschrieben werden kann, einsetze und Fortschritte in der Medizin, Gesundheitsvorsorge, Hygiene und Unfallverhütung mit sich brachte, setze ein bis heute nicht stagnierender Ansteig der Lebenserwartung in Westdeutschland ein. Des weiteren trieb die Modernisierung die industriellen Entwicklung weiter voran, wovon eine erhebliche Wohlstandssteigerung und Urbanisierung die Folge waren. Durch geregelte Arbeitszeiten und Einkommen sind die Familien nicht mehr so stark aufeinander angewiesen wie in der vorindustriellen Gesellschaft. Unter anderem daraus resultierend sank die Geburtenrate drastisch. Unsere Bevölkerung entwickelt sich immer weiter zu einer Gesellschaft, die zwar große Toleranz gegenüber verschiedenen Bereichen, wie der Emanzipation der Frau oder dem Trend der modernen Familienstruktur, entgegenbringt und die den älteren Teil der Bevölkerung durch Renten absichert; bei weiter sinkender Geburtenrate und weiterer Vergreisung der Gesellschaft läuft sie jedoch erheblichen Gefahren entgegen.

2.Die drei Ursachenkomplexe des demografischen Wandel in Deutschland

2.1 Die sinkende Geburtenrate

Nachdem nach dem zweiten Weltkrieg bis Mitte der sechziger Jahre ein rasanter Ansteig der Geburtenrate zu verzeichnen war, folgte anschließen das unglaubliche Sinken, das uns heute vor ein herbliches Problem stellt. Die Nettoreproduktionsrate – die bei 100% das Gleichbleiben der Bevölkerungszahl beschreiben würde – ist von 120% im Jahr 1965 auf 68% (im Jahre 1998) gesunken, das heißt jede Generation verringer sich um ca. ein Drittel im Vergleich zu seiner Elterngeneration. In der ehemaligen DDR, die einst höhere Geburtenziffern zu verzeichnen hatt als Westdeutschland, lag die Nettoproduktionsrate 1996 bei schockierenden 44%. Dies ist durch mehrere Ursachenkomplexe bedingt:


Des weiteren sind Kinder nicht nur bezüglich der Freizeitgestaltung ein Hemmnis, sondern auch in der modernen Paarbeziehung werden Kinder häufig als Last, Störung oder sogar Konkurrenz empfunden, da sie sehr viel Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen. Hinzu kommt, dass kinderlose Beziehungen auf immer mehr Akzeptanz in unserer Gesellschaft stoßen. Nicht zuletzt ist der Geburtenrückgang natürlich auch auf Aufklärung und bessere Mittel und Methoden der Empfängnisverhütung zurückzuführen.
Um einen Aufschwung der Geburtenrate zu erreichen, müsste man das „Kinder-Bekommen“ wieder attraktiver gestalten. Dies wäre z.B. möglich, wenn man dem erziehenden Elternteil durch Kinderpflegegehälter, höhere Erziehungsgehälter oder durch eine Kürzung der Arbeitszeit bei voller Auszahlung die Kombination „Kind und Beruf“ ermöglichen würde, ohne dass dieses dadurch überfordert wird. Doch solange ein kinderloses Paar noch über ein Drittel mehr verdient als eine Drei-Kopf-Familie und zudem noch ein ungebundeneres Leben führen kann, ist es verständlich wenn die Geburtenrate weiterhin sinkt.

2.2 Das zunehmende Durchschnittsalter

Neben dem Geburtenrückgang ist der Anstieg der Lebenserwartung ein weiterer wichtiger Aspekt bezüglich des demografischen Wandels in Deutschland.
Die erhöhte Lebenserwartung ist auf Fortschritte in der Medizin, Gesundheitsvorsorge, Hygiene und Unfallverhütung, sowie auf eine Wohlstandssteigerung zurückzuführen, Die Auswirkungen dieser Entwicklungen haben eine große Bedeutung für die sozialen Sicherungsmechanismen in Deutschland.
So wird z.B. das „Erwerbspersonal“ in Deutschland immer älter. 1871 waren 47% der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (20-60 Jahre) und nur 8% im Rentenalter (über 60); 1970 waren 50% im Alter von 20 bis 60 Jahren und nun schon 19% im Rentenalter. 2010 werden vermutlich 55% der Bevölkerung im „erwerbsfähigen Alter“ und 28% im Rentenalter sein.
Die Lebenserwartung betrug 1871 bei den Männern 36 und bei den Frauen 38 Jahre. Vergleicht man dies mit den Werten aus dem Jahr 1970 stellt man fest, dass es beinahe eine Verdopplung der Lebenserwartung gegeben hat. Es sind zwar weiterhin Differenzen zwischen Männern und Frauen, sowie zwischen Ost und West zu erkennen, sie sind jedoch auf Unterschiede in den Lebensgewohnheiten bzw. den Lebenumständen zurückzuführen.
Zukünftig ist, wie sich aus den Daten erkennen lässt, keine Abnahme der Lebenserwartung zu befürchten.
Diese Annahme zugrundelegend, werden von Politik und Wirtschaft verschiedene Möglichkeiten erwogen, um auch ältere Menschen am Arbeitsleben teilhaben zu lassen.

2.3 Die (problematische) Migration

Unter Migration ist der Wohnsitzwechsel von Menschen zwischen zwei Regionen zu verstehen. Sinnvoll zu unterscheiden wäre im Beispiels Deutschlands die Migration im Inland, wobei ein besondere Augenmerk den Flüchtlingswanderungen von der DDR in die BRD und der Migration von Ausländern oder Volksdeutschen nach Deutschland gilt.
Zunächst einmal ist zu sagen, dass die Zuwanderung eine eher positiv belebende Wirkung für Deutschland in wirtschaftlicher Hinsicht hatte und massive Auswirkungen auf die Bevölkerungsstruktur hatte. Die BRD hätte ohne Zuwanderung, sei es aus der DDR oder dem Ausland, nur 2/3 seiner Bevölkerungsgröße bis 1989 erreicht. Zuwanderungsströme ergaben sich aus der Deportierung von Volksdeutschen aus Osteuropa nach dem 2.Weltkrieg, türkischen, jugoslawischen, italienischen, spanischen und griechischen Arbeitsmigranten, deutschstämmigen Spätaussiedlern aus Osteuropa und Flüchtlingen aus der DDR. Dazu kommen weitere Flüchtlinge und politisch Verfolgte aus Krisengebieten und sonstige Zuwanderungen. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden große Anstrengungen unternommen, den zunächst hohen Anteil an arbeitslosen Vertriebenen erfolgreich in die Gesellschaft einzugliedern. Dies zahlte sich jedoch auch wirtschaftlich aus, da mit dem zusätzlich freigewordenen Arbeitskräftepotential der Wiederaufbau Auftrieb bekam und dem ein großer Anteil am Nachkriegswunder zugesprochen werden kann.
Aufgrund ihrer Mittellosigkeit galten die zusätzlichen Arbeitskräfte von Vertriebenen als besonder motiviert und aufstiegsorientiert. Zudem erweiterte sich das Spektrum von Konfessionen, was zur Bildung von Mischzonen mit heterogenen Religionen führte. Zeitgleich litt der Osten Deutschlands, trotz Zuwanderung von Flüchtlingen des 2.Weltkrieges, unter starken Bevölkerungsschwund. Die größte Abwanderungswelle folgte auf den Beschluss der Verstaatlichung und Kollektivierung in der DDR. Die Konsequenzen die sich daraus ergaben fanden schließlich mit dem Mauerbau und einer gewaltsamen Abriegelungen der Grenze ihren Höhepunkt. Dennoch versuchten vor allen Dingen hochqualifizierte Arbeitskräfte dem SED-Regime zu entfliehen, waren sie doch politisch sehr eng gebunden und hatten geringere Aufstiegschancen, als im Westen.
Für die DDR war die Massenflucht von qualifizierten Arbeitnehmern eine wirtschaftliche Belastung, für die BRD hingegen forcierten und stimulierten sie den wirtschaftlichen Aufschwung.
Eine weitere Abwanderungswelle folgte dann nach der Wiedervereinigung. Aufgrund von Arbeitsplatzmangel und großer Unterschiede bei der Lebensqualität, zog es viele gen Westen. Später nach der Wiedervereinigung war ein umgekehrtes Abwanderungsphänomen zu beobachten, da viele ihre Chance im inzwischen zu mehr Wohlstand gekommenen Osten sahen. Seit der Wiedervereinigung ist auch die Zuwanderung aus dem Ausland gestiegen. Vornehmlich ehemals Deutsche aus der ehemaligen Sowjetunion versuchen nach Deutschland zu emigrieren. Da diese meist deutlich jünger sind, als das Durchschnittsalter der einheimischen Bevölkerung, ist hier eine leichte Entlastung der sozialen Sicherungssysteme zu erwarten.
Problematisch hingegen ist, dass viele Migranten nur unzureichende Deutschkenntnisse haben; ihr Bildungsstand und ihre Berufsqualifikation entsprechen denen Deutschlands in der Mitte des 20.Jahrhunderts. Diese Disparitäten führen teilweise zu problematischen Reibungspunkten mit der inländischen Bevölkerung, da sie trotz ihrer Abstammung als Fremde angesehen werden. Der massive Zustrom nach dem Zusammenbruch der UdSSR hat die Bundesregierung dazu veranlasst, Gesetze zur Selektion der Migranten zu verabschieden. So ist es seither möglich, Migranten die Aufnahme zu verweigern, wenn sie nicht genügend Deutschkenntnisse besitzen.
Nach dem „Baby-Boom“ der Nachkriegszeit hat die Zuwanderung auch noch eine weitere wichtige Funktion für Deutschland: Die sinkende Geburtenrate zu kompensieren. Seit einigen Jahrzehnten sinkt die Geburtenrate. Parallel dazu steigt die durchschnittliche Lebenserwartung. Daraus folgt, dass immer mehr alte Menschen immer weniger jungen Menschen gegenüber stehen. Ohne Zuwanderung würde die Bevölkerungsgröße Deutschlands stetig sinken und bei anhaltender Tendenz gar eine Existenzgefahr darstellen – ein Problem mit dem viele Industrieländer zu kämpfen haben. Eine kontrollierte Zuwanderungspoltik stellt eine angemessene, jedoch kurzfristige und provisorische Lösung dar. Kulturelle Konflikte, der Bevölkerungsschwund und die inhäherenten Probleme können damit nicht gelöst werden.

3.Exemplarische Folgen der demografischen Entwicklung

Die Vergreisung der Bevölkerung, stark bedingt durch die niedrige Geburtenrate, wirkt sich natürlich auch im wirtschaftlichen Bereich aus. Dies macht sich besonders stark bemerkbar an der Arbeitsplatzaufteilung.

3.1 Arbeitsaufteilung

In der heutigen Situation sind wir mit dem Problem der Altersarbeitslosigkeit konfrontiert, in wenigen Jahrzehnten jedoch stehen wir vor einem großen Arbeitskraftdefizit.
Der Prozess, der zur Arbeitslosigkeit im Alter führt, ist durch die zunehmende Maschinisierung und durch die sinkende Bevölkerungszahl bestimmt, welche einen Arbeitsplatzabbau mit sich ziehen. Weniger Bevölkerung ist signifikant für weniger Bedarf an alltäglich gebrauchten Gütern – wie z.B. Nahrung, Kleidung, Hygieneartikel und sozialen Einrichtungen – wie z.B. Kindergärten und Schulen, wodurch Arbeitsplätze wegfallen. Hinzu kommen die großen technischen und wissenschaftlichen Fortschritte der letzten Jahrzehnte – ältere Menschen müssen weitergebildet werden, um ihre Arbeit ansprechend ausführen zu können.
Doch anstatt die älteren Menschen, die nur noch 10-15 Jahre arbeitsfähig sind, weiterzubilden, orientiert man sich an der schmalen jungen Generation, die mit ihrer modernen Bildung noch viele Jahre Arbeitsfähigkeit vor sich hat. Dies hat einen erheblichen Verjüngungsprozess in den Betrieben zur Folge; momentan jedoch ist noch nicht einmal für die geburtenschwache Generation genügend Arbeits- und Ausbildungsplatz vorhanden. Vergleicht man die sinkende Erwerbstätigkeitenzahl mit der rapide steigenden Zahl der Rentner, bedingt durch den Babyboom nach edm zweiten Weltkrieg, höhere Lebenserwartung und Frührente, wird die drohende Gefahr deutlich, der Generationenvertrag kann nicht mehr aufrechterhalten werden.
Was nun? Schaut man sich den Bevölkerungsbaum an, fällt auf, dass die geburtenstarken Jahrgänge aus der Zeit des „Baby-Booms“ nach dem zweiten Weltkrieg einen Großteil der Arbeitskräfte ausmachen. Diese gehen voraussichtlich spätestens 2015 in Rente, sodass viele Arbeitskräfte entfallen – Die junge Generation kann nachrücken. Aber ist es dadurch möglich, das Rentensystem aufrecht zu erhalten? Es ist nicht abzusehen, dass die Geburtenrate in absehbarer Zeitsteigen werden – folglich reicht die Jugend nicht aus, um die anfallende Arbeit bewältigen zu können. Jetzt ist die Politik gefragt, die ein Umdenken in den Betrieben anstreben muss. Ein Drittel der heutigen Arbeitskräfte wird 2008 von über Fünfzigjährigen ausgefüllt. Um das Defizit an nachrückender Arbeitskraft auszugleichen, müssten die Betrieben halten und gegebenfalls sogar neu einstellen. Es müsste ein Rückschritt vom Verjüngungsprozess in den Betrieben zum Alterungsprozess eintreten um die Arbeit überhaupt decken zu können. Überdies ist eine Anpassung der Arbeitsbedingungen erforderlich und es muss auf Arbeitserfahrung anstatt auf frische Kräfte gesetzt werden. Weiterbildungen müssen ältere Arbeiter auf den Ausbildungsstand der Jüngeren bringen, was einen erheblichen Kostenaufwand für die Betriebe bedeutet. Insgesamt müsste dann auf andere Güter und Dienste umgestellt werden, wie z.B. mehr Altenpflege oder Alten, statt Jugendreisen. Diese Methode lässt sich natürlich nur so weit fortführen, wie alte Menschen nachrücken, ansonsten stünde ien wirtschaftlicher Zusammenbruch in vielen Teilbereichen bevor.
Um die Wirtschaft und unsere Bevölkerung zu erhalten, ist der Anstieg der Geburtenrate jedoch letztendlich unumgänglich. Dies bedeutet, dass hier der Ansatzpunkt für die Politik ist. Diese müsste schnellstmöglich einen guten Mittelweg zwischen Arbeitsplätzen, die auf ältere Menschen ausgerichtet sind, und einer Verbesserung der Lebensumstände von Familien und alleinerziehenden Müttern gegenüber kinderlosen Beziehungen finden. Das „Kinder-Bekommen“ muss wieder attraktiver werden. Ein Mittelweg muss deshalb gefunden werden, da die Förderung von nur einem der Bereiche lediglich in die nächste Sackgasse führen würde.

Eine weitere Folge der demografischen Entwicklung in den Industriestaaten, die sich wohol im wirtschaftlichen, politischen als auch sozialen Bereich bemerkbar macht, ist der „Konkurrenzkampf der Städte“.

3.2 Konkurrenzkampf der Städte

„Konkurrenzkampf der Städte“ bedeutet einen Wettstreit zwischen den schrumpfenden Städten, der durch den Bevölkerungsrückgang hervorgerufen wurde. Das Sinken der Bevölkerungszahl verursacht in den Städten und Gemeinden einen höheren Bedarf sowohl an den Einwohnern, die die sozialen Einrichtungen nutzen, wie Wohnungsmieter, Ladenkunden, Schüler und Auszubildende, als auch an den Einwohnern, die die sozialen Einrichtungen gestalten, wie Fachpersonal für Bildungseinrichtungen und Geschäfte. Die Städte wetteifern um Bevölkerung. Der Trend der neuen Familienstruktur, die durch den Wohlfahrtsstaat Deutschland und durch fortgeschrittene Kommunikationsmittel ermöglicht wird, hat das Auswandern aus den armen in die reichen Städte zur Konsequenz. Prunk und Reichtum der großen Städte locken junge Menschen und Zuwanderer an, während zu dem Schrumpfungsprozess der armen Städte somit auch noch die Vergreisung und Verarmung dieser Gemeinden hinzukommt. Doch auch die reichen Städte haben darunter zu leiden: Die dortigen Ressourcen werden knapp und Probleme mit der Umweltverschmutzung und ähnliches nehmen zu, was meist einen Anstieg der Mietpreise und eine Zerstörung der attraktiven natürlichen Gegegebenheiten zur Folge hat. Der Reichtum dieser Städte wächst dennoch, denn diejenigen, denen es möglich ist der Armut ihres Heimatortes zu entfliehenm sind die finanzkräftigen und meist gut gebildeten Familien, die in der reichen Stadt meist „nur“ zur Mittelschicht gehören, im Heimatort jedoch fehlen.
In den betroffenen schrumpfenden Städten resultieren daraus viele Schließungen in diversen Bereichen. Oftmals werden Bildungsinstitute mit denen der Nachbarorte auf eins reduziert, die Restlichen werden geschlossen. Das Angebot ist zu groß für den Bedarf. Ähnlich verhält es sich auch mit Geschäften und Büros: Pro Ort ein großer Supermarkt rentiert sich nicht, aus Arztpraxen und Kanzleien werden Gemeinschaftspraxen, die zusammengelegt werden. Selbst attraktive Freizeitgestaltungsmöglichkeiten, die besonders die zu fördernde Jugend ansprechen, wie Freibäder oder Sporthallen, müssen aus dem selben Grund geschlossen werden. Daraus resultiert nicht nur immer weniger Anzugskraft auf Zuwanderer, sondern besonders ein extremer Abbau von Arbeitsplätzen, die nirgens aufgefangen werden können. Überdies bedeutet die Abwanderung von Einwohnern zugleich weniger zeugungsfähige Menschen, die die Stadtbevölkerung aufrecht erhalten oder erhöhen könnten.
Der Wettkampf besteht nur darin, durch z.B. attraktive Mietpreise (was die Eigentümer natürlich finanziell belastet) zu versuchen, die Abwanderer aus den (Nachbar-)Staaten herzulocken, um die vorhandenen Institutionen aufrecht erhalten zu können. Jede Stadt strebt es an, diejenige zu sein, in der die zusammengelegten Praxen und Bildungsinstitute niedergelassen sind. Auch dies ist wiederrum kostenspielig und ressourcenraubend. Um sich weiterhin an dem Beispiel der attraktiven Mietpreise zu orientieren: Trotzdem übermäßigen Angebot an Kauf- und Mietwohngelegenheiten werden von den Gemeinden neue Wohnblocks gebaut, in denen es möglich ist solch niedrige Mieten anzubieten. Die Städte tun alles um ihre Wirtschaft anzukurbeln – Auf Kosten der Natur. Weniger Menschen zerstören neuerdings mehr Natur.

4.Schlusswort

Abschließend kann man sagen, dass sowohl die sinkenden Geburtenrate, als auch die erhöhte Lebenserwartung zukünftig noch größere Probleme aufwerfen werden. Durch die insgesamt rückläufigen Bevölkerungszahlen können die bestehenden Sozialstrukturen nicht aufrecht erhalten werden.


Stefanie Voß, Dirk Niemeier, Ines Michael, Lisa Helberg